Samstag, 28. April 2012

Viktoria Köln - KFC Uerdingen


Im Vorfeld der Partie tönte der Gastgeber schon Wochen vor dem Spiel großspurig, man wolle mit diesem Spiel den Zuschauerrekord der NRW-Liga brechen. Das hätte bedeutet, dass mehr als 12.000 Zuschauer den Weg ins Stadion hätten finden müssen. Für einen Verein, dessen Zuschauerzahlen sich sonst unterhalb von 1000 befinden ein großer Plan. Aufgrund des Rekordes und weil es im Hinspiel zwischen Hooligans vom 1. FC Köln und des KFC Uerdingen einigen Ärger gegeben hatte zog Victoria für dieses Spiel an einem Mittwochabend ins Müngersdorfer Stadion des FC um. Sicherlich dürfte auch das parallel stattfindende Halbfinale der Champions League zwischen Real Madrid und Bayern München ein paar Zuschauer gekostet haben, aber die angepeilte Marke wurde mit 3800 zahlenden dann doch sehr deutlich verpeilt. Um so schöner für mich endlich mal wieder ein Spiel in einem viel zu großen und leeren Stadion zu erleben. Direkt vorm Stadion gingen einige der KFC Anhänger auf verbale Konfrontation zu den Kölnern und verwendeten dabei keine allzu feinen Ausdrücke. Wer schon vorm Spiel so Aggro drauf ist verdient meinen Respekt. Also kaufte ich mir eine Karte für den Sitzplatzbereich der Gäste. Unter mir tobten etwa 1000 mitgereiste KFC Fans, die die Stimmung im Stadion deutlich dominierten. Ich erinnere an alle möglichen Erlebnisse im Zusammenhang mit Bayer Uerdingen, und das betrifft nicht nur das berühmte Uefa Cup Spiel gegen Dresden.

Entsprechend steigere ich mich schön in die Partie, die aber sportlich auch einiges zu bieten hat. Der souveräne Tabellenführer aus Köln gab nach zwischenzeitlicher Führung das Spiel aus der Hand und nachdem der KFC den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2 direkt im Gegenzug mit dem 3:2 konterte war die Partie eigentlich gelaufen. Köln machte hinten auf, Uerdingen konterte gefährlich. Etwa eine Viertelstunde umspielte einer deren Stürmer auf das leere Tor des bereits geschlagenen Torhüters als auf einmal ein Auswechselspieler  der Kölner der direkt neben dem Pfosten stand zwei Schritte ins Spielfeld machte und den Ball zur Verwunderung aller klärte. Was folgte war natürlich die Rote Karte für den betreffenden Spieler und lang anhaltende Tumulte auf dem Platz. Auch aus dem Krefelder Fanblock flog jetzt alles (Wurstreste, Bierbecher) Richtung Spielfeld was greifbar war. Was für eine geile Szene! Immerhin die Kölner Feldspieler erinnerten sich an den Begriff Fairplay und gingen beim dann irgendwann folgenden indirekten Freistoß aus dem Strafraum, so dass die Uerdinger auf das leere Tor zum 4:2 treffen konnten. Grenzenloser Jubel auf Seiten der Gäste, die sich jetzt doch noch Hoffnungen auf die Regionalliga machen dürfen. 

Sonntag, 26. Februar 2012

Südostasien, Tag 5: Hongkong oder: Its Maaaaario


Der Tag beginnt im noch immer bestialisch stinkenden Zimmer meiner Herberge. Ich hatte irgendwie vergeblich geh

offt, dieser Geruch würde sich noch verflüchtigen. Als ich bei der Morgenwäsche mein Handtuch über die Abtrennwand werfe fallen auf einmal mehrere schwarz-verkohlte Gegenstände von selbiger herunter, die so aussehen als könnten sie früher mal gelebt haben. Mit einem Ekel nahe der Kotzgrenze verlasse ich schnell das Hotel und stürze mich ins Stadtleben. Selbiges hat es in HK schon wirklich in sich. Wer mal in Dokus über Tokio gesehen hat wie sich da Leute in der UBahn quetschen um überhaupt rein zu kommen kann sich vorstellen wie es wohl in HK zugeht – nämlich genauso. Überall wuseln Menschen r

um und wenn ich aufgrund meiner Körpergröße nicht fast alle überragen würde wäre das ein guter Ort um Platzangst zu kriegen.

Asien bedeutet auch immer Videospiele und einen besonders guten Ruf genießt das Namco Wonder Studio, eine Spielhalle die im WTC more (ehemals: World Trade Center) gelegen ist. Hier bin ich zu hause, hier fühl ich mich wohl. Überall befinden sich irgendwelche kranken Spielmaschinen, vor allem Kampfspiele a la Tekken und Lightgun-Shooter erfreu

en sich hier einer ungebrochenen Popularität. Sie

laden dazu ein seine Tokens

möglichst schnell wieder

los zu werden. In die Automaten wirft man nämlich nicht etwa HK-Dollar, sondern tauscht sein Geld 1:1 gegen spezielle Namco Tokens um. Selbstver

ständlich habe ich mir welche mit nach hause genommen. Besonders schön war auch der Mädchenbereich in dem alles im Hello Kitty Style gehalten war und es u.a. so Greifarm-Automaten gibt in denen man sich bspw ein Eis angeln kann.


Die eit vergeht wie im Flug und nachdem ich irgendeinen Cup beim Mario Kart Automaten komplett durchgezockt habe geht’s wieder ins Stadion. Erneut steht der Ligapokal auf dem Programm, dieses mal mit den Partien Sunray Cave JC Sun vs Citizen A.A. (0:1) sowie Tuen Mun gegen Kitchee (1:2). Das Stadion ist dieses mal bei abartig kalten Temperaturen (um die 15 Grad) nicht ganz so voll wie gestern, dafür können die Partien aber deutlich mehr und bieten Spannung auf hohem Niveau.

Später stürze ich mich noch mal ins abendliche Tokio und lasse mich von Shoppingmall zu Shoppingmall drängeln. Dabei komme ich auch erneut an der Golden Shopping Arcade vorbei und nehme dieses mal ein weiteres Spiel für meine PS Vita mit.


Samstag, 25. Februar 2012

Südostasien, Tag 4: Hongkong oder: Endlich Fußball


Keine Zeit zum verschnaufen, sc
hon wieder ging es früh morgens weiter auf meiner lustigen Asientour. Dieses mal verschlug es mich nach Hongkong. Die Einreise klappte erfreulich schnell und unkompliziert. Ehrlich gesagt

hätte ich da von den chinesen mindeste

ns so einen Aufriss wie v


on den Amis erwartet aber w

eit gefehlt. Ste

mpel in den Pass, dass ich 90 Tage bleiben darf und fertig. Vielen Dank.


Aufgrund des sehr freundlichen und zuvorkommenden Personals am Flughafen wusste ich auch sehr schnell mit welchem Bus ich zu meinem „Hotel“ kam. Dieses zu finden war gar nicht so einfach, es ging in ein Haus, dass schon von Aussen ranzig aussah und im inneren Schneidereien, Wäschereien und irgendwelche Garküchen beinhaltete (teilweise auch alles drei munter ge

mischt, lecker Phosphor-Snacks!). Ich ahnte nichts gutes für meine Unterkunft und sollte

dennoch überrascht werden. Sie war tatsächlich noch viel schlimmer als ich das vorab ohnehin erwartet hatte. Im Vorbeigehen zur Lobby sah ich links erst noch ein kleines Zimmer und dachte mir: „Ist ja putzig, die haben hier ein Modellzimmer um zu zeigen wie die Räume eingerichtet sind“.


Meine gute Laune verflog als ich erfuhr, dass es sich dabei um mein höchstpersönliches „Hotelzimmer“ handelt. Ohne Fenster, gekachelt und ziemlich genau so lang wie das zu kurze Bett. Dusche, Klo und Zimmer sind alles in einem. Alles erstmal kein Problem, wenn der Raum nicht stinken würde wie ausgekotzte verweste Leichtenteile toter Tiere. Igitt. Ein schneller Check anderer in frage kommender Hotels ergab leider nur ernüchternde Resultate. Also Augen zu und durch. Vor allem nichts wie weg hier zum Stadion.


Auf dem Programm standen die ersten beiden Viertelfinals des Ligapokals der Hongkonger Liga, TSV Pegasus vs. Sham Shui Po sowie South China gegen Wofoo Tai Po im Mongkok Stadion. Die Anreise klappte angenehm gut und rechtzeitig zum Anpfiff befand ich mich auf meinem Platz. Da es in HK deutlich kälter (20 Grad) als in BK oder SP und vor allem relativ regnerisch ist suchte ich mir einen Platz unter dem Dach, direkt neben den Anhängern von Sham Shui Po, die ihre Mannschaft über 90 bzw 120 Minuten unterstützten. Der größte Anhänger war in dieser kleinen Gruppe ein Chilene, der entsprechend auch

immer wieder mal einfach Chile anfeuerte oder auch nur die gegnerischen Spieler an die aktuelle Tabellensituation hinwies „Peeegasus, you are number two in the table but cant beat these kids? You aaaare tiiiirreeeddd“ (ca. 50 mal), denn Pegasus tat sich gegen Sham Shui Po aus dem Tabellenkeller tatsächlich sehr schwer und konnte erst in der Nachspielzeit das Spiel für sich entscheiden (4:1). Einen deutlich größeren und offenbar mit Sham Shui Po befreundeten Fanblock stellten in der nächsten Partie die Südchinesen. Mit Vortrommler und einigen auch aus Europa bekannten Gesängen hatte man Stimmungstechnisch das Spiel genauso unter Kontrolle wie die Akteure auf dem Rasen (4:2). Etwa 5000 Zuschauer füllten die beiden Haupttribünenseiten komplett aus. Lediglich auf den unüberdachten Hintertortribünen war es weitestegehend leer. Die Spiele wurden übrigens auch im lokalen Fernsehen live übertragen, was auch einiges über den Status der Veranstaltung aussagt.


Direkt danach ging es zum HKFC Ground um als gelungenen Abschluss noch die dritte Partie des Tages, Honk Kong FC gegen Happy Valley, auf dem Programm. Da sich meine Nahrungsaufnahme, ein spontaner Besuch in der "Golden Arcade", einem völlig (!!!) kranken Einkaufszentrum mit lauter kleinen Videospieleläden und viel mehr aber die Suche nach dem Eingang mehr als geplant verzögerte erreichte ich das Stadion mit 30 Minuten Verspätung. Ist aber auch echt ungewöhnlich ein Stadion mitten in eine riesiege Pferderennbahn zu bauen. Der Eingang führte mich durch ein extrem edles Marmorverziertes Gebäude welches dem Verein gehört. An den Wänden hingen Erinnerungsfotos aus allen Epochen dieses bereits seit mehr als 100 Jahren existierenden Vereins. Das Spiel selbst war im Gegensatz zu den vorangegangenen Partien von bescheidener Qualität, aber immerhin gab es beim 3:2 Tore satt. Etwa 200 Zuschauer, übrigens sämtlichst wie auch die Akteure beim HKFC keine Asiaten, erfreuten sich an einer spannenden Schlussphase.

Soundtrack des Tages: Die Doofen- Mief.

Freitag, 24. Februar 2012

Südostasien, Tag 3: Bangkok oder Mister Mister, you need a Tuktuk?


Welcher blöde Penner hat eigentlich imm
er die Flieger zu nachtschlafender Zeit gebucht? Zu Nachtschlafender Zeit (5 Uhr) gings m
al wieder raus aus den Federn um mich gen Bangkok auf den Weg zu machen. Im Flieger (Tiger Airways, so eine Art asiatisches Ryanair, nur erstaunlicherweise nicht so asozial wie erwartet) sitzt zu meiner rechten ein Typ der bei Start und Landung gleicherm

aßen im Dave-Lombardo-Doublebass-Tempo seine Rotze hochzieht oder was auch immer. Ich stoppte zwischendurch mal die Frequenz und er wiederholte dieses offenbar tief verankerte Ritual im Schnitt alle 2 Sekunden. Sehr lecker!


Der Plan sah ursprünglich vor in Bangkok ein Länderspiel,



Thailand gegen die Malediven, anzuschauen. Leider hatten die Verantwortlichen um ihren Trainer Winnie Schäfer anderes vor und entschieden sich sehr kurzfristig das Spiel in Chiong Mai im Norden des Landes auszutragen. Freundschaftsspiele oder Regi

onalligaspiele fanden ebenfalls ausgerechnet an diesem Tag nicht statt (was nach Auskunft diverser höchst ungewöhnlich ist) so dass mein 1-Tages-Aufenthalt ziemlich sinnlos wurde.

Wenigstens das schöne Nationalstadion wollte ich mir aber angucken und ließ mich von einem TukTuk dorthin fahr

en. Zumindest hatten wir das Vereinbart, denn der Fahrer ließ mich direkt

vor so ner Juwelenbude mit den Worten „You should buy Gems for your wife!“ raus. Welche Frau auch immer er meinte. Ich machte natürlich sofort kehr und gab ihm zu verstehen aber sowas von genau der falsche für sowas zu sein. Aber der flehende Blick des Fahrers verriet mir, dass er offenbar auf die gezahlte Belohnung der Juwelenhonks angewiesen ist. Also bin ich kurz rein, wurde von einer

aufgedonnerten Dame durch die Werkstatt und die umfangreiche Verkaufsausstellung geführt.


Die Preise waren bestimmt toll aber ich drehte genau eine schnelle Runde und verabschiedete mich von der verdutzten Dame auch wieder. Es ging ab zum immerhin in unmittelbarer Nähe befindlichen Nationalstadion. Was für ein geiles Teil!!! Und ich hatte Glück, denn aktuell liefen die Vorbereitungen für ein offenbar wichtiges Spiel welches einen Tag später stattfinden soll. Ich konnte die Leute davon überzeugen jetzt unbedingt in den Innenraum für ein paar Fotos gehen zu müssen, was auch ohne großes Heckmeck erlaubt wurde. Das war dann schon eine schöne Entschädigung für das entgangene Spiel. Den Kassenhäuschen konnte ich auch entnehmen, dass es hier vor kurzem noch das Länderspiel Thailand gegen Japan gegeben hatte. Direkt nebenan befindet sich noch ein kleineres Stadion in dem außer ein paar Stundenten aber niemand war.


Nach einem ausgedehnten Spaziergang, kombiniert mit erfolgreicher und schmackhafter Nahrungsaufnahme, ging es dann irgendwann ins Hotel zurück wo ich mehr oder minder unvermittelt recht schnell einpennte.



Südostasien, Tag 2: Singapur oder Bitte nicht die Affen füttern!



Nach der Ankunft (7 Uhr morgens Ortszeit) und den üblichen Einreiseformalitäten nahm ich aufgrund der mir allmählich zusetzenden Müdigkeit lieber ein Taxi zu meiner Herberge bevor ich mich im Halbschlaf mit der U-Bahn im Berufsverkehr durch die Stadt schleiche. Mein Plan sah eigentlich vor 3 Stunden zu pennen und den Rest des Tages mit Sightseeing zu verbringen. Dieser wurde unmittelbar nach meiner Ankunft im Hostel in Chinatown aber auch schon wieder zunichte gemacht. Mein Bett durfte ich nämlich erst um 15
Uhr beziehen. Warum auf der Webseite des Ladens dann per Dropdown-Menü gefragt wird wann man denn ankommt, wenn es letztlich egal ist, wissen wohl auch nur die Bediensteten selbst.

Noch müder und mit einem Stadtplan bewaffnet ging es also ohne mein Gepäck auf Stadtsafari. Nach einem sehr guten Frühstück (Chinesische Nudeln mit irgendwas) beschloss ich keine Lust auf Shop


pingterror zu haben und fuhr stattdessen in den Bukit Timah Nature Reserve, einem Stück erhaltenen Regenwald mitten auf der Insel. Neben Rio de Janeiro handelt es sich dabei um den meines wissens nach einzigen erhaltenen Regenwald der sich in einer Metropole befindet. Dort begrüssten mich dann auch sofort Affen und einige andere Tiere und ich machte mich auf den ins Gehölz gehauenen Wanderweg auf den kleinen Berg. Zunächst kam ich mir vor wie im „Amish Paradise“ V

ideo von Weird al Yankovic, denn die Homies bevorzugen es auf dem Rückweg den Berg auch wieder rückwärts runter zu gehen. Das sah dermaßen bescheuert aus, dass ich mein Lachen nur schwer zurückhalten konnte. Andererseits konnte mich ja sowieso keiner sehen wenn die alle mit dem Rücken zu mir den Berg runterkommen.

on einer Schlange überholt wird oder sich hier und dort immer wieder die zahlreichen Affen zeigen ist das schon recht cool. Oben auf dem Berg erwartete mich leider keine echte Idylle. Ein paar Bänke zum sitzen und sagenhaft hässliche Funkantennen befanden sich auf der Spitze. Der Mensch hat hier für seine sogenannte Zivilisation wichtigen Lebensraum für immer zerstört . Ich verweilte trotzdem oben für eine Stunde bis mein T-Shirt wieder halbwegs trocken war. Habe ich schon erwähnt, dass es in Singapur aktuell über 30 Grad hat? Das knallt dann hin und wieder schon sehr sehr sehr (sehr!).

Die Entscheidung in den Urwald zu gehen erwies sich als richtig, denn es war in meinem Zustand nach der anstrengenden Reise genau das richtige die Ruhe und Abgeschiedenheit zu suchen. Ein paar Begegnungen mit Tieren waren dennoch für ne Stadtplanze wie mich durchaus aufregend. Wenn man am Rand auf einmal v

Der Rückweg verlief bis auf ein paar weitere Schreckmomente wie der Aufstieg. Und zurück im Hostel durfte ich endlich mein Bett bzw. mein Regal beziehen. Die Betten sind im Hostel wie in einem Regal angeordnet. Das hat den Vorteil, dass man im Gegensatz zu Mehrbettzimmern in Jugendherbergen zumindest einen Hauch Privatsphäre hat. Sieht bescheuerter aus als es letztlich ist. Und es sieht sehr bescheuert aus.

Mehr oder weniger genauso wie ich das Hostel betreten hatte fiel ich auch sofort in einen 3-4 Stunden dauernden Tiefschlaf. Aufgeweckt wurde ich erst als sich im Zimmer auch andere Gäste einfanden. Vor allem ein Kolumbianer trat dabei hervor, indem er für eine Finnin auf einer selbstgebastelt aussehenden Flöte spielte um sie zu bezirzen. Zu seinem Unglück musste sie aber noch am selben Abend zurück in die Heimat fliegen. Zusammen mit einer Australierin und einer Engländerin gingen wir aber später Abends um die Ecke etwas Essen wo ich eine Menge darüber lernte wie man mehrere Jahre am Stück Unterwegs sein kann ohne finanziell Bankrott zu gehen. Bewundernswert und Beneidenswert. Sebastian, der Kolumbianer und gelernter Koch, reist vor allem durch die Weltgeschichte um in jeden Land etwas über die lok

ale Küche zu lernen. Sozusagen ein Foodhopper. Mein Antrieb in möglichst jedem Land der Erde welches ich bereise ein Fußballspiel sehen zu wollen wurde von den anderen zwar nicht verstanden aber toleriert. Wobei ich persönlich ja Foodhopping noch seltsamer finde.

Soundtrack des Tages: Smashing Pumpkins – Today.

Südostasien, Tag 1: Anreise oder: Streikpanik

Nachdem am Vorabend noch bei nasskalten Temperaturen vor dem Sony Store ausgeharrt wurde um unbedingt eine PS Vita zum Launch zu ergattern und auf dem Flug Zocken zu können ging es viel zu früh am Mittwoch morgen raus. Aufgrund des Fluglotsen-Streiks in FFM war bis zuletzt unklar, ob mein Lufthansa Flieger mich überhaupt rechtzeitig nach FFM bringen würde, damit ich von dort aus mit Singapur Airlines in den Stadtstaat fliegen kann. Basierend auf dieser Unsicherheit, die sich im laufe des Vortages schon eher zu einer Panik ausbreitete besorgte ich mir sogar noch ein reduziertes ICE Sprinter Ticket um auch am frühsten morgen noch flexibel reagieren zu können. Zwar hob die Lufthansa mit einer knappen Stunde Verspätung ab, aber sie flogen und die 40 Euro fürs Bahnticket wurden völlig umsonst rausgeschmissen.

Interessant beim Warten in Tegel war die sich immer so ca. alle 10 Minuten wiederholende Ansage man würde ja noch auf einen „Slot“ warten und dann ginge es endlich los. Die Uhr lief unaufhörlich runter und von relaxter Urlaubsspannung konnte da keine Rede sein bis ich dann endlich im Flieger saß.

Nachdem ich dank eines Hinweises des Berliner Personals in FFM noch einmal sicherstellte, dass mein durchgechecktes Gepäck auch wirklich mit nach Singapur kommt (es wäre ohne diesen Hinweis übrigens nicht passiert!) ging es dann endlich los. Fliegen im A380 ist schon recht nett und Singapur Airlines genießt völlig zu Recht den Ruf einer der besten Flugesellschaften überhaupt zu sein. Perfekter Service von perfektem Personal lassen die etwa 11 Stunden wie im Flug vergehen. Zwischendurch schlief ich sogar mal kurz ein, aber mehr als etwas über eine Stunde schlaf war nicht zu schaffen. Als ich wieder Aufwachte flogen wir gerade ungefähr, wie ich dem Monitor vor mir entnahm, über Kabul. Meine Sorgen ob wir jetzt mit irgendwelchen Raketen abgeschossen werden erwiesen sich zum Glück als haltlos.

Soundtrack des Tages: DIO – Holy Diver.